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Das waren Neue Harte ...
Hallo,
und weiter geht's mit dem Buch Nummer 4 für diesen Monat ...
Viel Spaß!
Ihr & Euer
Bücherbar-Team
September 2017
Autor/Herausgeber/Reihe:
Pierre Lemaitre:
Titel:
Drei Tage und ein Leben
4.
Originaltitel: Trois jours et une vie
Erscheinungsland
Original: F
Erscheinungsjahr Original: 2016
Innerhalb weniger Minuten hat sein Leben die Richtung geändert. Er ist ein Mörder. Doch die beiden Bilder passen nicht zusammen, man kann nicht zwölf Jahre alt und ein Mörder sein.
Ende Dezember 1999 verschwindet im französischen Ort Beauval ein sechsjähriger Junge. Eine großange- legte Suchaktion wird gestartet, Nachbarn und Freunde durchkämmen den angrenzenden Wald nach Spuren des vermissten Rémi.
Doch am dritten Tag fegt ein Jahrhundertsturm über das kleine Dorf hinweg und zwingt die Einwohner von Beauval zurück in ihre Häuser.
Während dieser drei Tage bangt der zwölfjährige Antoine darum, entdeckt zu werden. Denn nur er weiß, was an jenem Tag wirklich geschah.
Und nur er könnte davon erzählen ...
Aus dem Französischen übersetzt von Tobias Scheffel
Deutsche Erstausgabe
Gebundenes Buch/Hardcover mit Schutzumschlag
Klett-Cotta Buch ca. 270 Seiten ISBN 3-608-98106-3
Preis: 20,00 € (D) 20,60 € (A) 28,90 SFr (CH)
Wenn wir bösartig sein wollten, könnten wir zu diesem Buch nur den alten Spruch zitieren: Es fängt schwach an, läßt dann aber stark nach. Leider war das einzig spannende an diesem Buch für uns die Erwartung, daß es doch noch spannend werden könnte. Es beginnt mit der Ankündigung, daß ein französisches Dorf von mehreren Katastrophen getroffen werden wird, gefolgt von der langatmigen Beschreibung, daß der junge Täter, der im Mittelpunkt der Geschichte steht, ein Außenseiter ist und sich in ein bestimmtes, unerreichbares Mädchen verguckt hat. Einziger wirklicher Freund ist der Nachbarshund, der im Zuge aller sich in diesem Buch aneinanderreihenden denkbaren Katastrophen, angefahren und vom Nachbarn vor den Augen des Jungen erschossen und in einem Müllsack entsorgt wird, was den Jungen völlig aus der Bahn wirft und als einer der Auslöser der Tat herhalten muß. Die gar schröckliche Tat ist auch eigentlich kein Mord, sondern eher ein Unfall, oder bestenfalls eine Tötung im Affekt. Nachdem der Leser diesen "Höhepunkt" des Buches überstanden hat, folgt teilweise eine Beschreibung der Ängste, in dem der kindliche Täter nun lebt und seiner Fluchtpläne, vor allem aber eine ausgetretene Beschreibung französischen Dorflebens mit allen Stereotypen, die man sich denken kann. Und stereotyp bleibt es auch weiterhin, denn die Entdeckung der Tat wird durch eine weitere - seitenlang zelebrierte - Katastrophe verhindert und dann reihen sich selbige bis hin zur alkoholbedingten Schwängerung der Kindheitsange- beteten nebst Zwangsheirat und Übernahme der Landarztpraxis, bis sich zum Schluß noch - große Überraschung - das personifizierte Böse als hilfreicher Engel für den erwachsen gewordenen Täter, der nun ein produktives Mitglied der Dorfgemeinschaft ist, erweist. Daß seine Zwangsgeheiratete ihn mit allen und jedem betrügt und Sex mit dem Gasmann im Keller hat, brauchen wir wohl gar nicht mehr zu erwähnen. In seiner Gesamtheit zerfällt das Buch in drei Teile: Es beginnt 1999, springt etwa zur Hälfte über ins Jahr 2011 und überspringt kurz vor dem Ende nochmals einige Jahre, um das letzte Kapitel im Jahr 2015 anzusiedeln. Insgesamt hat uns das Buch weder sprachlich noch inhaltlich fesseln können. Statt eines Sturmes bot sich uns nur ein laues, abgestandenes Lüftchen
Neue Harte-Archiv – neu und interessant in diesen zwei Monaten
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