Februar 2019 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Hans Herrmann:
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Titel: Das Jahr des Jüngers
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5.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2017 eb |
Ein junger Spitzel soll sich Zugang zu einem der elitärsten Zirkel der 1930-Jahre verschaffen.
Schon das ist eine schwierige Aufgabe. Noch schwieriger ist es, hinter den geheimen Plan dieses Kreises um den deutschen Dichter Stefan George zu kommen.
Eine Geschichte, die sich laut Verlag zwischen Krimi, Spionagethriller und historischem Roman bewegt.
Neuausgabe des erstmals 2017 als ebook erschienenen Buches
Neuausgabe / Erstausgabe als gedrucktes Buch
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Paperback
Das Buch kann nur zur Lieferung nach Deutschland auch direkt beim Verlag Saphir im Stahl bestellt werden.
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Scratch Paperback ca. 350 Seiten ISBN 978-3-940928-23-8 Preis: 15,00 € (D) 15,50 € (A) 23,90 SFr. (CH)
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Auch erhältlich als: ebook (01/2020) (epub, ca. 1,7 MB) ISBN: 978-3-940928-25-2 Preis: 8,99 € (D) - 8,99 € (A) 10,00 sFr (CH) |
Direkt beim Verlag bestellen (bei Saphir im Stahl nur zur Lieferung nach D möglich)
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Unsere Meinung: Dieses Buch als Thriller zu bezeichnen würde für uns doch etwas zu weit gehen, aber ein vielschichtiger historischer Roman, der durchaus seine spannenden Elemente hat, ist es auf jeden Fall. Die Geschichte spielt sich dabei auf drei Zeitebenen ab. Es beginnt und endet mit einer Rahmengeschichte in unserer Gegenwart, die für uns von der Sprache her etwas zu schwülstig ausgefallen ist und uns beinahe davon hätte abhalten können, diesen Roman überhaupt zu lesen. In diese Rahmengeschichte eingebettet ist die eigentliche Geschichte, in der sich der heute über siebzigjährige schweizerische Erzähler an die Ereignisse rund um den George-Kreis erinnert, den er in seinen jungen Jahren im Auftrag eines vermeintlichen Abgesandten der Weimarer Republik infiltrieren sollte. Dabei erfährt der Leser vieles über die letzten Jahre der Weimarer Republik und den Geisteszustand der damaligen deutschen Gesellschaft. Während die Handlung durchaus mit historischen Personen besetzt ist, hat sich der Autor doch einige Freiheiten genommen. So hat er aus den theoretischen Gedankenspielen aktive Planungen und Ausführungen gemacht, in denen auch historische Personen wie der eine oder andere Stauffenberger eine neue Rolle zugewiesen bekommt. Vieles dreht sich dabei um das "Heilige Deutschland des Meisters. Eines Deutschlands unter der Herrschaft eines gottesfürchtigen, von Dichtern und Denkern umgebenen Kaisers, das allen Nationen ein Wegweiser auf der gemeinsamen Suche nach Frieden, Glück und Vollendung sein würde". Zudem geht es um Intrigen und Itrigen in Intrigen und was am Anfang recht eindeutig aussieht, verschwimmt im Laufe der Geschichte, bis niemand mehr weiß, wer Freund oder Feind oder wer Spion für wen sein könnte. Neben Gefahren, die den Mitgliedern einer bestimmten von den erstarkenden Nazis drohen, geht es auch auf eine von einer Legende getriebenen Schnitzeljagd mit weitreichenden Folgen. Eingebunden in diese Geschichte sind Szenen aus der Zeit Friedrichs, des II. von Hohenstaufen, der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts lebte und herrschte und für die George-Geschichte wichtige "Vorarbeiten" geleistet hat. Auch hier sind die Szenen wieder in ein historisch belegtes Umfeld eingebunden und neben dem Kaiser mit echten historischen Personen wie dem Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza besetzt. Auch seine "Pilgerreise" ist ein interessanter und teilweise spannender Teil dieses Buches. Am Ende werden die weiteren Schicksale der beteiligten Personen nach Ende der Geschichte kurz zusammengefaßt und die geheimen Verschachtelungen aufgelöst, die während der verschiedenen Drehungen und Wendungen der Geschichte im Hintergrund abliefen. Dann wird der Faden des Vorspiels etwa eineinhalb Jahre später wieder aufgenommen um über die eigene Zukunft des Erzählers zu philosophieren (der sich dazu ein Vorbild an einer der historischen Personen nimmt). Danach folgt etwas unmotiviert eine historische Szene, die Hinrichtug Stauffenbergs inszeniert, wohl um das Buch mit einem letztem Schlagwort, seinem "Vermächtnis an die Nachwelt" abschließen zu können. Insgesamt eine interessante Mischung aus überlieferter Geschichte und freier Erfindung, die zum Teil spannend, für uns zum Teil aber auch etwas zu überladen war, manchmal etwas zu "missionarisch" klang und uns von der Sprache her nicht wirklich mitreißen konnte. Ein großer Teil historischer Roman, viel deutschtümlerisches, ein bißchen politische Intrigen, ein bißchen Abenteuer, ein bißchen Krimi und sehr viel theologisch und monarchistisch eingefärbte Philosophie. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. |