Dezember 2018 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Catherine Shepherd:gelesen von Svenja Pages |
Titel:
Winterkalt
Ein Fall für Julia Schwarz, Bd. 3:? |
2.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2018 |
Als Rechtsmedizinerin Julia Schwarz in einer eis- kalten Winternacht zu einem Leichenfundort ge- rufen wird, ist sie zunächst ratlos. Auf einem Platz mitten in der Stadt steht eine Eisskulptur, aber eine Leiche ist nicht zu sehen. Erst bei genauerem Hinblicken erkennt Julia einen im Eis eingeschlos- senen Frauenkörper.
Wie ist die Tote in die Eisskulptur hineinge- kommen? Und: Wie ist die Skulptur auf den Platz gelangt? Laut Kriminalkommissar Florian Kessler gibt es keinen einzigen Zeugen.
Neben diesen ungeklärten Fragen gibt es noch ein Problem: Julia muß mit der Obduktion warten, bis die Leiche aufgetaut ist.
Aber noch bevor sie überhaupt zum Skalpell greifen kann, schlägt der Eiskünstler erneut zu ...
Ungekürzte Lesung |
1 MP3-CD
Wichtiger Hinweis:
MP3-Version - nicht mit allen CD-Playern abspielbar
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audiobuch Hörbuch, ca. 470 Min (ca. 7h) 1 MP3-CD ISBN 3-95862-079-5 Preis: 14,95 € (D) - 18,99 € (A) 24,90 SFr (CH)
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Auch erhältlich als: Download (11/2018) (mp3, ca. 340 MB) ISBN: 3-95862-434-0 Preis: 11,95 € (D) - 11,95 € (A) 14,00 SFr (CH) |
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Unsere Meinung: Nach dem Flüstermann, einem Roman aus einer anderen Reihe dieser Autorin, dachten wir noch, eine Autorin kann doch nicht immer so fürchterlich schreiben. Also dachten wir uns in jugendlichem Optimismus, jeder verdient eine zweite Chance und haben uns auch Winterkalt angehört, wobei es uns eiskalt den vor innerem Schmerz wie eine Feuerqualle gekrümmten Rücken hinuntergelaufen ist. Klingt schrecklich klischeehaft und übetrieben? Aber das ist noch harmlos gegen die Formulierungskünste der Autorin, denen alle ausgeliefert sind, die es auf sich nehmen, sich mit entzündeten Gehörgängen in den aufgesperrten Ohren durch den verquasten Dschungel dieses Romans zu kämpfen. Julia empfand sich als Anwältin der Toten ist noch eine der harmloseren (wenn uns auch seltsam bekannt erscheinenden) Formulierungen - der Anblick war wie ein Stich ins Herz, in den Gedanken rattert es, voller Vorfeude leckte er sich über die Lippen, der Tod ruht nicht, die Toten haben keine Stimme mehr, aber sie haben mich, der Schmerz in den Augen des Mannes sprang sie regelrecht an ... und in der Art geht es weiter und immer weiter ein Klischee reiht sich ans nächste. Ein überflüssiges und zum Teil unpassendes oder klischeetriefendes Adjektiv jagt dasselbe. Und ohne die vielen Wiederholungen wäre der Roman auch nur halb so lang. Zugegeben, dieser Roman ist etwas weniger schlimm als Der Flüstermann, aber kaputte Ermittler gibt es auch hier - diesmal zwar wenigstens nicht alle beide - aber dafür kommt der Ex und wird ihr Chef, wodurch sie - die taffe und selbstbewußte - beim ersten neuen Zusammentreffen weiche Knie bekommt und fast ohnmächtig zusammenbricht. Und natürlich kann die Autorin nicht ohne den vor 15 Jahren mißbrauchten und ermordeten kleinen Bruder auskommen. Zugegebenermaßen ist die Kerngeschichte wieder ganz interessant und der Hörer wird auch zu Kombinationen gedrängt, wo keine Kombinationen sind und damit auf falsche Spuren gelenkt. Aber das geht in den klischeeüberladenen Nebenhandlungen und gar schröcklichen Dramen im Karriere-Kampf um die Krone des Ballettensembles und diverse herzergreifende Liebesgeschichten beinahe komplett unter. Außerdem beschreibt die Autorin für uns zu viel, als es durch die Handlung dem Hörer zu übermitteln. Zudem hatten wir häufig das Gefühl, daß sie wie ihre Figur viel theoretisches Wissen besitzt (oder sich durch Recherchen für diesen Roman angeeignet hat), das sie immer wieder an den Hörer weitergeben mußte. Auf viele der ausgebreiteten Wissensperlen über die Arbeit während der Obduktion, wie die der Wischnewsky-Flecken, hätten wir sehr gut verzichten können - sie tragen absolut nichts zur Geschichte bei. Dafür wimmelt es von unlogischen oder unglaubwürdigen Szenen, Überhaupt scheint der ermittelnde Kommissar mehr in die Rechtsmedizinerin verschossen zu sein, eifersüchtig zu reagieren und für sie zu kochen als im Fall zu ermitteln. Das tun währenddessen Julia und ihre neue skandinavische Assistentin. Die normale Arbeit in der Rechtsmedizin bleibt währenddessen wohl liegen (oder wird von den Kommissaren des Glücksspiel-Abteilung übernommen). Der Vortrag klingt für uns lieblos heruntergerasselt, ist allerdings bei wörtlicher Rede lebendiger als im monotonen Erzähltext. Mit diesem Roman, durch dessen Hörbuchfassung wir uns gequält haben, setzen wir endgültig diese Autorin gedanklich auf unsere rote Liste - laut Autorin ist es schließlich ein gutes Gefühl Punkte auf einer Liste zu erledigen und für immer durchzustreichen ... |