November 2016 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Nicci French: (Nicci Gerrard & Sean French)
gelesen von Nicole Engeln |
Titel:
Böser Samstag
Frieda Klein, Bd. 6:8 |
4.
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Originaltitel:
Saturday Requiem
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Erscheinungsland
Original: GB |
Erscheinungsjahr
Original: 2016 (HC) |
Für die Krimifreunde erscheint bei audio media im November das zweite Hörbuch zur Serie um die Psychotherapeutin Frieda Klein. Beginnend mit Montag trägt bisher jede Folge dieser Reihe einen Wochentag im Titel. Während bei audio- media bisher lediglich ein Hörbuch (das zu Band 5) erschienen ist, wurde im April 2017 in der englischen Originalausgabe mit "Sunday Morning Coming Down" die Reihe der Wochentage abgerundet.
Vor 13 Jahren wurde die damals 18-jährige Hannah für den brutalen Mord an ihrer Familie verhaftet. In einer öffentlichen Blitzverhandlung wurde Hannah verurteilt. Seither befindet sich Hannah in einer psychiatrischen Einrichtung.
Als die Psychotherapeutin Frieda Klein gebeten wird, Hannah erneut zu beurteilen, willigt sie nur widerstrebend ein. Was sie dann jedoch entdeckt, erschreckt Frieda zutiefst: Sie be- fürchtet, daß Hannah wie ihre Familie das Opfer eines tra- gischen Komplotts ist.
Je weiter Frieda in die Vergangenheit vordringt, desto näher kommt sie der Person, die alles für ihren eigenen Schutz tun würde …
Aus dem Englischen übersetzt von Birgit Moosmüller
Gekürzte Lesung |
6 Audio-CDs in Kartonfaltschachtel
Auch erhältlich als
Audio-Download, 192kBit/s (ca. 270 MB)
Bisher ist in dieser Reihe erschienen:
Band 5:
Mörderischer Freitag
(09/2015)
Band 7 wird voraussichtlich im November 2017 unter dem Titel
Blutroter Sonntag
als gekürztes Hörbuch bei audimedia erscheinen.
Frieda Klein - die Originale:
- Blue Monday (2011)
- Tuesday's Gone (2013)
- Waiting for Wednesday (2013)
- Thursday's Child (2014)
- Friday on My Mind (2015)
- Saturday Requiem (2016)
- Sunday Morning Coming Down (2017)
- Day of the Dead (2018)
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Direkt beim Verlag bestellen
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audio media Hörbuch, ca. 450 Minuten (7h 30min) 6 Audio-CDs ISBN 3-95639-147-0
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Preis: 19,99 tEur (D) 19,99 tEur (A) 31,90 SFr (CH) |
Beim Verlag:
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Unsere
Meinung: Naja, die Kurzbeschreibung, die der Verlag liefert, hat wieder einmal sehr wenig mit dem wirklichen Inhalt des Romans zu tun. Frieda Klein soll nämlich keinesfalls Hannah neu beurteilen - das ist das, was ihre Auftraggeber gerade nicht wollen. (Zumindest scheint es am Anfang so, allerdings verfolgt zumindest einer ihrer Auftraggeber ganz andere, eigene Ziele.) Ihnen geht es nur darum, sicherzustellen, daß Verfahrensfehler bei der ursprünglichen Ermittlung heute keine Probleme für die Polizeibehörde bringen kann. Der Auftrag ist ein Gefallen, den Frieda Klein einem undurchsichtigen Mann schuldet, der ihr und einem Freund in einem der vorhergehenden Bände aus der Bredouille geholfen hat. Sie ist also mehr oder weniger gezwungen, diesen Auftrag anzunehmen. Als sie allerdings die Verurteilte kennenlernt, und erkennt, wie diese seit jahrzehnten in einer sogenannten psychiatrischen Klinik mißhandelt und unter mit Medikamenten ruhiggestellt wird, ist ihr Interesse geweckt. Auf eigene Faust beginnt sie den eigentlichen Fall neu aufzurollen und stößt bald auf Ungereimtheiten und mehr als schlampige Ermittlungen. Bald ist sie überzeugt, daß die falsche verurteilt wurde und jemand anders ungestraft davongekommen ist. Es folgen mitunter etwas langatmige Gespräche und Besuche bei Freunden, Verwandten und Bekannten der Familienmitglieder. Die Besuche bei Hannah in der Klinik bringen neue Aspekte in Spiel, verdeutlichen aber auch die Folgen der allgemeinen (Vor-)Verurteilung und der Unmenschlichkeit derjenigen, der die Kranken ausgeliefert sind. Sie sind keine Werbung für die moderne Psychiatrie. Das Verfolgen der Tatoo-Spur war für uns allerdings ein wenig überzogen. Die Polizeibehörden zeigen sich stellen ihr zwar eine (recht unwillige) Beamtin zur Unterstützung ihrer Untersuchen zur Seite, zeigen sich ansonsten aber eher unkooperativ bis feindselig. Als ein neuer Mord geschieht, ahnen Hörer und Ermittlerin, daß sie auf der richtigen Spur ist. Eingestreut in diesen Fall sind Hinweise darauf, daß ein alter Feind von Frieda Klein aus den vorhergehenden Bänden wieder in ihrer Nähe ist. Um dies und einige andere Handlungsstränge und Anspielungen zu verstehen, wäre es nötig, die fünf vorhergehenden Romane zu kennen, anders ergibt vieles keinen Sinn. Während es spannend ist, zu sehen, wie durch immer weitere Puzzleteile ein neues Bild der damaligen Geschehnisse zusammengesetzt wird, kippt die Geschichte später ins Unglaubwürdige und erscheint die letztendlich präsentierte Auflösung uns aus dem Hut gezaubert, überstürzt abgehandelt und im Rückblick auf Frieda Kleins vorhergehende Ermittlungen auch einiges unlogisch. Abgeschloßen wird diese Folge dann auch wieder mit einer "Schock-Szene" für Frieda Klein, die wieder nur verstehen kann, wer die gesamten vorhergehenden Bände kennt. Die Sprecherin hat uns am Anfang etwas an Krystyna Kuhn erinnert. Wer beispielsweise die Hörbücher um Das Tal kennt, wird wissen, daß dies eine etwas dunklere Stimme mit eigenwilliger aber angenehmer Betonung bedeutet. Insgesamt eine gut vorgetragene und recht spannend geschriebene, eher klassische Ermittlungsgeschichte mit einigen Längen, die für uns am Ende doch zu wenig glaubhaft in eine konstruierte und erzwungene Auflösung mündet. Die Auflösung dieses Falles scheint ohnehin unwichtig, sie wird ja durch den Schockeffekt der letzten Szene überlagert, die die Leser und Hörer wohl dazu bringen soll, auch den nächsten Roman zu erwerben. Die letzten Wendungen im Fall konnten uns allerdings nicht überzeugen. |