Im September letzten Jahres haben wir mit "Die guten Frauen von Christianssund" den ersten "Dänen-Krimi" von Anna Grue vorgestellt. Im Januar erscheint die deutschsprachige Aus- gabe des zweiten von bisher sechs Romanen mit Dan Sommerdahl beim Schweizer Atrium-Verlag. Band drei soll übrigens demnächst unter dem Titel Die Kunst des Sterbens im gleichen Verlag erscheinen.
Im beschaulichen Christianssund treibt ein Heiratsschwindler sein Unwesen – und in einem Schuppen wird eine Leiche ge- funden ... und Sommerdahl ermittelt.
Als in einem Vorort der dänischen Kleinstadt Christianssund die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, der mit einem Spaten erschlagen wurde, steht Kommissar Flemming Torp vor einem Rätsel: Es gibt keine Spuren, keinen Verdächtigen und kein Motiv.
Flemmings Freund Dan Sommerdahl, der sich gerade als Werbetexter selbständig gemacht hat, bekommt unterdessen eine E-Mail von seiner Tochter Laura aus dem Internat: Lauras Lieblingslehrerin wurde von einem jungen Heiratsschwindler betrogen. Dan läßt sich schließlich dazu überreden, den Hoch- stapler zu suchen.
Während Torp mit seinen Ermittlungen um die Leiche am Strand auf der Stelle tritt, kommt Dan dem Heiratsschwindler auf die Schliche. Nicht ohne Neid muß Torp anerkennen, wie sich sein alter Jugendfreund Sommerdahl zu einem veritablen Ermittler mausert.
Als Torp schließlich zähneknirschend zustimmt, mit Sommer- dahl zusammenzuarbeiten, nehmen beide Fälle plötzlich eine dramatische Wendung …
Aus dem Dänischen übersetzt von Ulrich Sonnenberg.
Deutsche Erstausgabe
Hardcover/gebundenes Buch mit Schutzumschlag
Band 3 erscheint voraussichtlich im August 2014 unter dem Titel "Die Kunst zu sterben" als Hardcover bei atrium.
Ein vom ersten bis zum letzten Kapitel sehr gut geschriebener Krimi ganz nach unserem Geschmack, der völlig ohne überzogene Action, seitenlange Sexszenen oder idiotisches Rumgeballere und Explosionen am laufenden Band auskommt. Die Übersetzung liest sich so gut, daß man gar nicht - wie es leider bei vielen neueren Übersetzungen der Fall ist - deutlich merkt, daß es nicht in deutscher Sprache geschrieben wurde. Der erste Teil - in dem der Leser im ersten Kapitel mit der Nase eines Igels die Leiche entdeckt, die für die Ermittler am Beginn eines äußerst schwierigen Falles steht - konzentriert sich vor allem darauf, dem Heiratsschwindler auf die Spur zu kommen. Eine Aufgabe, die der glatzköpfige Detektiv, der sich selbst gar nicht als Detektiv sieht, zunächst eher unwillig übernimmt. Der Leser erfährt die Geschichte des aktuellen Opfers und die Geschehnisse aus der Vergangenheit nach und nach durch die Ergebnisse der Ermittlungen Sommerdahls (und seiner erweiterten Familie), aber auch aus der Sicht von Täter(n) und Opfern - und weiß so nach einiger Zeit mehr als die privaten und beruflichen Ermittler. Außerdem kristallisiert sich nach und nach heraus, daß auch der Mord vom Anfang des Buches mehr als nur eine Verbindung zu den Fällen hat, in denen alleinstehende ältere Damen um ihr Vermögen gebracht wurden (und werden). Im zweiten Teil wird dann die eigentliche Jagd auf den oder die Täter eröffnet und erfahrt der Leser, der wahrscheinlich lange Zeit dem falschen Täter auf der Spur war, von wem und warum der Mord vom Buchanfang verübt wurde. Natürlich kommt auch in diesem Buch das Privat- und Familienleben der handelnden Personen immer wieder ins Bild, aber es ist nicht zu überzogen oder ausgewalzt wie es leider in vielen neueren Büchern zur Unsitte geworden ist, nein hier stehen wirklich die Ermittlungen und die Aufklärung im Mittelpunkt und das Drumherum bleibt eben Drumherum und wird nicht zum Selbstzweck oder Seitenschinder. Für uns ist dieser Roman jedenfalls ein ToPTiP und wir sind schon gespannt, was der dritte Band der Reihe bringen wird, von dem es am Ende dieses Buches schon einen (zu) kurzen Vorgeschmack gibt.
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