September 2011 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Felix zu Löwenstein:
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Titel: FOOD CRASH Wir werden uns ökologisch ernähren
oder gar nicht mehr |
1.
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Originaltitel:
Originalausgabe
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2011 |
Dieses Buch erklärt, warum eine industrielle Landwirtschaft den Hunger der Welt nicht stillen kann - Food CRASH ist der Gegen- entwurf zur industriellen Landwirtschaft à la Monsanto und BASF. Löwensteins These lautet: "Wir werden uns entweder ökologisch ernähren oder gar nicht mehr." Damit macht er auf spektakuläre Weise Front gegen den politisch gedeckten und industriell organi- sierten Ausverkauf unserer globalen Ernährungsgrundlagen.
"Bio ist Luxus für Reiche, um aber 9 Milliarden Menschen zu ernähren, brauchen wir eine massive Produktionssteigerung durch industrielle Landwirtschaft!"
Seit Jahren bekommen wir Bürger das eingehämmert von einer machtvollen Lobby aus Lebensmittelproduzenten, Agrar- und Che- miekonzernen. Schlechten Gewissens schlucken wir alles: die boo- mende Pestizidproduktion, die Auswüchse der Mastviehhaltung, die genetische Veränderung von Saatgut.
Damit gehen wir einer Lüge auf den Leim. In seinem Buch FOOD CRASH weist der international angesehene Öko-Fachmann Felix zu Löwenstein nach, daß genau das Gegenteil der Fall ist: Die Agrar- industrie verhindert nicht Hunger, sie produziert ihn.
Konzerne sind mitverantwortlich für die Zerstörung der Natur und der Lebensgrundlagen von Millionen von Bauern weltweit. Und sie sorgen dafür, daß das, was wir auf den Teller bekommen, immer schlechter wird ...
Mit zahlreichen Abbildungen und Diagrammen
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Hardcover mit Schutzumschlag
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Pattloch Hardcover ca. 250 Seiten ISBN 3-629-02300-2 |
Preis: 19,99 tEuro (D) 20,60 tEuro (A) 30,50 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: So, diese Meinung wird wieder etwas länger. Es gebe zu diesem Buch soooo viel zu sagen, daß trotz der Länge dieser Meinung doch nicht alles erwähnt werden kann. Zugegegben, dies ist ein Sachbuch, aber eines von der Sorte, die uns gefallen: ein lesbares! Auch wenn dieses Buch eine Menge Hintergrundinformationen enthält, vieles davon auch in Form von Daten, Grafiken und Tabellen, so ist das Buch doch einfach zu lesen und nachvollziehbar geschrieben, offenbar tatsächlich mit einem Leser im Blick, der nicht an pseudowissen- schaftlichem Gequase und unverständlicher Fachsprache interessiert ist, die mehr verschleiert als erklärt. Dabei wird die "Beweisführung" und Argumentation aber keinesfalls schludrig oder ungenau. Vielmehr legt der Autor Wert darauf, dem Leser seine Gedankengänge und Ausführungen so darzulegen, daß sie logisch nachvollziehbar und verständlich sind - ja vieles mit der nötigen Portion (Galgen-)Humor auf den Punkt bringt, wie etwa, daß manche Verpackungen heutzutage nährstoffreicher sind als ihr Inhalt. Beispielsweise beim Thema Klimadiskussion wird aufgezeigt, daß es zwei Ansichten gibt, die beide Irrtümer sein können - und gefragt, ob es schlimmer wäre, möglicherweise überflüssige Maßnahmen zu ergreifen als - wie sich später herausstellen könnte - notwendige unterlassen zu haben. (Das ist jetzt hier deutlich schwieriger zu verstehen, als im Buch. ;-)) Insgesamt beschränkt sich der Autor nicht darauf, nur einzelne Aspekte herauszugreifen, sondern stellt seine Beobachtungen, Thesen und Kritikpunkte in den Rahmen des Gesamt- bildes von Ernährungsgrundlagen, Land- und Weltwirtschaft. Auch gefällt uns, daß er zugibt, nicht allwissend zu sein und sich auch nicht brüstet, das Rad neu erfunden zu haben, sondern Ehre gibt, wem Ehre gebührt, sprich: diejenigen nennt, die an diesem Werk als Anregungsgeber, Ideenquelle oder Fachmensch direkt oder indirekt beteiligt waren. Zum Schluß gibt es dann noch ein kurzes Kapitel für alle, die soooooo wenig Zeit haben, daß sie nur den Anfang und das Ende von Büchern lesen. Aber ehrlich gesagt, ist dies ein wichtiges Kapitel für alle Leser dieses Buches, es zeigt nämlich die Dinge auf, die man selbst tun kann, um unsere eigene Ernährungslage deutlich zu verbessern. Das bedeutet nicht, auf Gutes zu verzichten oder in die Steinzeit zurückzukehren, wie einige industriegläubige jetzt wahrscheinlich wieder unken werden, aber nach dem Motto "es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es", sollte sich jeder überlegen, ob dies nicht sinnvolle, machbare Schritte in eine bessere Zukunft für uns alle sein könnten, die wirklich nicht viel vom Einzelnen verlangen. Unser Gesamturteil: Ein rundum gelungenes, informatives, lesbares Buch, das Stellung bezieht, zum Denken anregt und Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Für uns ist dies jedenfalls ein uneingeschränkter Tip. |