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Peter Matthews:

Operation ,Earth – Savers‘


Copyright 1980/2002 by Author. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Weiterverbreitung auch teilweise ohne schriftliche Genehmigung untersagt.

Teil 2

 

Lagebesprechungen

Mit einem leichten Druck hatte Tom Atkins den Sprecher von Trans – Europe – Radio – News, kurz TERN, zum Schweigen gebracht. Es sah nicht so aus, als beglückten ihn die eben vernommenen Informationen. Doch dann umspielte ein hintergründiges – angesichts der Lokalität könnte man auch sagen,untergründiges‘ – Lächeln seine Lippen, und er meinte zu den Mitgliedern des erweiterten Führungsgremiums: „Mh, neuartige Energie – Erzeuger sind das also, seeeeeehr interessant.“ „Und ich dachte, Sie hätten gesagt, es handele sich um A...“ glaubte Maurice Belanger sich erkundigen zu müssen.
Mit ernstem Gesicht gab ihm Tom Atkins zu verstehen: „Sie sollen eben nicht so viel denken, Belanger,“
und der junge dänische Belegschaftsvertreter Jens Rasmussen ergänzte ironisch: „das schadet nämlich Ihrem Teint.“
Jeanette Berge schließlich, die luxemburgische Finanzexpertin, gab dem stellvertretenden Stationsleiter den guten Rat „das Denken solltest du deinem Computer überlassen, der hat eine größere Kapazität als du“ mit auf dem Weg, und Rainer Schmidt, der Informatikspezialist, beendete das Geplänkel mit den treffenden Worten:
„von der größeren Kreativität ganz zu schweigen.“
Zum besseren Verständnis der Reaktion des französischen EDV – Fachmannes auf diesen Hinweis, sei darauf verwiesen, daß ein Computer etwa so viel Kreativität erzeugen kann, wie ein Floh Hunde hat.

Tom Atkins holte alle wieder in den Ernst der Lage hinunter.
„Nachdem Ihr euch nun ausgetobt habt – wie ich hoffe –, müssen wir unseren Maßnabmenkatalog abstimmen. Ziel ist, wie gesagt, eine Entspannung der internationalen Weltlage – ja bitte, Dr. Marbock.“
Der mittelgroße schmale Wissenschaftler mit der langen Haarsträhne, die er stets strategisch günstig auf seiner Mittelglatze plazierte, erhob sich von seinem Sessel und schob sich die auf die Nasenspitze gerutschte Brille zur Nasenwurzel zurück.
„Durch die letzten Ereignisse, die Sie sicherlich mit gleicher Spannung verfolgt haben wie ich, sind wir in Zugzwang geraten. Wenn wir uns nicht das Heft aus der Hand nehmen lassen wollen, was zu unübersehbaren Gefahren führen könnte, dürfen wir uns ein Abwarten nicht länger leisten. Ich warne jedoch davor zu fordern, in unüberlegter Raserei überall,feste druff‘ zu schlagen, nicht wahr, Belanger. Danke.“
„Ich danke Ihnen, Dr. Marbock. Was von größter Wichtigkeit für unsere – wie Dr. Marbock soeben betonte und was ich nur unterstreichen kann – wohlüberlegte Entscheidung sein muß, ist die ausführliche Information über beide Seiten. Was tut sich im Osten unseres gemeinsamen Kontinents, Roland, gibt es irgendwelche Informationen?“
„Nicht einmal Gerüchte,“ bedauerte Roland Becker für sich und seine Mitarbeiter, „absolute Funkstille in dieser Hinsicht. Weder unsere Basen noch unsere Informanten haben etwas zu Ohren bekommen, was uns hätte aufhorchen lassen. Ich kann also heute leider nicht dienen, es sei denn,“ fügte er schmunzelnd hinzu, „ihr würdet von uns verlangen, aus dem Kaffeesatz zu lesen, was leider auch scheitern würde.“
„Und wieso, bitte schön? Ihr könnt aber auch gar nichts. Habt die bestausgerüstete Sektion zur Verfügung und könnt noch nicht mal aus dem Kaffeesatz lesen,“ entrüstete sich Jan ter Ries, der niederländische Chef der technischen Abteilung im Euro – Labor – wie fast immer künstlich.
„Dann zeig du mir mal, wie du ohne Elektrizität deine Mühlen zum Laufen bringen willst,“ forderte Roland grinsend. Ein befreites Lachen war die Folge, und mehrere Mitstreiter zagen sich in die Kochnische zurück, um Kaffee zu kochen...

Nicht nur unter der Zugspitze wurde geplant und beraten. An verschiedensten Stellen der Erdkugel trafen sich dunkle Gruppen, um weitere Aktionen zu planen...

Der Raum war schlecht beleuchtet, die Luft roch muffig. Überbelegt war das wohnzimmergroße Verlies allemal. Und auch in einer solchen Lage schien ein Raucher nicht aus seinem Rauch zu können.
„Ich fasse zusammen,“ sagte eine Stimme, die wir irgendwann schon einmal gehört haben müssen. „Bislang ist alles gut abgelaufen. Die Generalprobe ist, von kleinen Unsauberheiten abgesehen, tadellos verlaufen. Nur, Mike, du nimmst dir die elektronischen Schlösser noch mal vor. Es muß schneller gehen.“
Der angesprochene Mann nickte und zerbiß ein
„Okay, Boß“
zwischen den Zähnen. Auch im übrigen machte er einen ungepflegten Eindruck. Er wirkte nicht so, als hätte eine Streife große Aussicht, bei ihm einen gültigen Personalausweis zu finden. Ein trübes Licht, an einem blanken Draht von der Decke hängend, verbreitete eine unwirkliche Atmosphäre. Aber das, was hier geschah, war real, es war nur zu wirklich. Was hier geplant wurde, sollte die Welt in Atem halten, denn: „Was wir eigentlich wollen, haben die Schwachköpfe nicht bemerkt. Wir können uns also getrost unserem nächsten Ziel zuwenden. Es heißt – ihr kennt den Plan – BZ – 606. Alles weitere erfahrt ihr auf dem üblichen Weg. Noch Fragen?“
Der Boß sah sich im Kreise seiner wenig vertrauenserweckenden Kumpane um. Keiner war wißbegierig. Sie lebten wohl nach dem Motto: zu viel wissen ist ungesund.
Zufrieden blickte der Ober – Dunkelmann in den verrauchten Zimmerhimmel. Was er dabei zwischen den Zähnen hervorquetschte, klang dagegen sehr irdisch:
„Also nochmal: Gnade dem, der sich in den nächsten Tagen auch nur im weitesten Umkreis hier rumdrückt. Den drückt bald was anderes, nämlich ich an mein weiches, mitfühlendes Herz. Okay, das war’s für heute. Vorstellung beendet.“
Der Chef – Rauchverzehrer drehte sich um und verließ den Raum durch eine getarnte Tür. Die übrigen würden auf anderem Wege, alle fünf Minuten einer, irgendwo in der Nähe des Schlupfwinkels wieder auftauchen.
Man schrieb den 1. Februar 2035.

Eine ‘Eins Alpha‘

Brüssel.
Eines der Regierungs – und Verwaltungs – Zentren der Europäischen Föderation. Ja. Sie haben richtig gelesen. Föderation wird in Europa groß geschrieben. Teile der Verwaltung saßen auch in Luxemburg und Straßburg.

„Herr Präsident, wir machen uns Sorgen.“
Der das sagte, stand in einem der zahlreichen Brüsseler Büros. Es sah aus wie fast jedes andere. Aber es war von entscheidender Wichtigkeit für Europa.
Der Präsident der EF (Europäischen Föderation) blickte seinen Staatssekretär, der auf den schönen Namen Wilborough Hennessey Brooks hörte, nachdenklich an.
„Sooooo,“ dehnte der Präsident und legte sein ganzes Mitleid in die Stimme, „und um was sorgen sich die Herren im Ministerium denn? Um die Erhöhung ihrer Diäten? – Nie etwas vom sogenannten,Stücklen – Effekt‘ gehört?“
„Nein, Herr Präsident, aber...“
Aber der Präsident war in seinen Nachforschungen bereits einen Schritt weiter.
„Oder geht es etwa um die viel zu hohe Kfz – Steuer für Staatsfahrzeuge? Nun, dann kann ich Sie beruhigen.“
Gespannt blickte Brooks seinem Dienstherren auf die Lippen. So eine Information kam zwar unerwartet, aber immer willkommen. Was die anderen wohl sagen würden, wenn er mit dieser Bombe in die Kantine platzen würde. Richtig platzen würden die. Vor Neid. Wie durch einen Wattebausch kamen ihm dann die Worte des Präsidenten ins Gehirn.
„Alles bleibt, wie es war.“
Hatte der Präsident das wirklich gesagt? Brooks konnte es nicht glauben. Aber es war die bittere Wahrheit. Der Europäische Präsident, Peter Terris, hatte wörtlich gesagt:
„Alles bleibt, wie es war.“
Besorgt blickte der Präsident den Staatssekretär an. Eine sehr blasse Gesichtsfarbe hatte der mit einem Mal. Bevor Terris sich jedoch nach seinem Zustand erkundigen konnte, kehrte die Farbe in des Staatssekretärs Antlitz zurück, und der Präsident konnte fortfahren:
„Sie müssen nur in diesen Zeiten ausnahmsweise einmal etwas für ihre Diäten tun – im Vertrauen, lieber Brooks, eine Diät täte Ihnen wahrscheinlich auch ganz gut. So leid es mir für Sie tut, es muß vieles geregelt und diskutiert werden. Dabei geht es um nicht ganz unwichtige Dinge.“
„Gerade darauf wollte ich Sie doch ansprechen, Herr Präsident,“ verschaffte sich Staatssekretär Wilbourgh Hennessey Brooks, Sproß einer uralten britischen Dynastie, derer von Brooks, endlich Gehör.
„Die Depot – Diebe haben wieder zugeschlagen...“
Hier wurde er von Terris unterbrochen, der ironisch einwarf:
„Und es hat funktioniert wie immer?!“
W. H. Brooks konnte nicht umhin, dies zuzugeben.
„Unsere Soldaten werden immer wieder – ich muß schon sagen – übertölpelt.“
Fast wollte es dem Staatssekretär scheinen, als huscht ein zufriedenes Lächeln über das eingefallene und abgemagerte Gesicht des Staatspräsidenten. Kein Vergleich mehr zu dem gesunden Eindruck, den Terris bei seiner Amtseinführung gemacht hatte. Aber dann sagte sich Brooks, was den Präsidenten wohl dazu hätte verleiten sollen zu lächeln. Politiker dieser Zeit hatten nichts zu lachen.
„Ja, Brooks, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Die Wachen müssen – dies als erster Schritt, den Sie bitte umgehend in die Wege leiten – sorgfältiger ausgesucht und die Sicherheitsvorrichtungen müssen der jetzigen Situation angemessen verstärkt und verfeinert werden.“
Jetzt lächelte der Präsident wirklich. Aber es war kein freudiges Lächeln.
„Ich habe mir außerdem erlaubt, die Skizzen Ihrer Sicherungsmaßnahmen durchzusehen. Demzufolge haben Sie und Ihr Team mit einer Invasion von Nilpferden und Elefanten gerechnet. Darum haben Sie so schmale Türen einbauen lassen, daß diese gar nicht erst in den Bunker kämen. Sehr gut, Brooks, sehr gut.“
Noch bevor sich Staatssekretär Brooks für das Lob seines Vorgesetzten bedanken konnte, wurde das freundschaftliche Gespräch der beiden Politiker durch eine quäkende Stimme unterbrochen.
„Herr Präsident, eine,Eins Alpha‘,“ meldete die Sekretärin.
„Ich lasse bitten,“ antwortete der Präsident traditionsgemäß.
„Der Bote kommt zu Ihnen hinauf,“ schloß die Sekretärin im Erdgeschoß des Euro – Palastes und trennte die Verbindung.
„Eine,Eins Alpha‘?“ wunderte sich der Staatssekretär.
„Eine,Eins Alpha‘?!“ echoteTerris mit leichtem Spott.
„Eine,Eins Alpha‘!!“ rief der Bote atemlos ins Zimmer
Er hielt einen feuerroten Umschlag in die Luft.
„Na, dann geben Sie mal her, Peterson,“ bat ihn der Präsident, der es sich inzwischen in seinem schwarzen Ledersessel bequem gemacht hatte.
„Bitte hier unterzeichnen, Herr Präsident,“ bat der zivilgekleidete Bote, der im Höchstfall zwanzig Lenze zählte.
Terris unterzeichnete, erhielt den Umschlag mit der,Eins Alpha‘ ausgehändigt, worauf sich der Bote verabschiedete und das Präsidentenbüro verließ.
„Na, Brooks, dann wollen wir mal sehen, was es so Wichtiges zu melden gibt,“ meinte der Präsident, nahm seinen Decoder aus dem Schreibtischsafe und begann die Nachricht zu entschlüsseln.
„Nun, was steht drin?“ wollte Brooks endlich wissen, nachdem er eine Zeitlang ungeduldig den Präsidenten bei seiner Tätigkeit beobachtet hatte. Der Präsident händigte ihm statt einer Erklärung des dechiffrierten Text aus und sagte:
„Lesen Sie selbst, Brooks,“
wovon dieser sogleich ausgiebig Gebrauch machte.
„Depot A 111 von Unbekannten überfallen. Sieben Atomarbomben vom Typ BZ-606 entwendet. Höchste Alarmstufe! Überfall erfolgte mit Gas. 150 Wachsoldaten wurden gelähmt. Gesundheitsschäden nicht auszuschließen. 1. Militär – Departement Euro – City, gez. General Browning...“
Brooks machte ganz den Eindruck eines geschlagenen Mannes. Alles, was er zu sagen hatte, waren vier Worte:
„Das ist das Ende!“
Weit gefehlt, lieber Brooks, weit gefehlt. Es sollte schlimmer kommen, als er es sich in seinen kühnsten Träumen ausmalen konnte.
Nennen Sie es Glück, oder sehen Sie es anders, jedenfalls wurden die beiden Politiker jeden weiteren Kommentares enthoben.
„Herr Präsident,“ ließ sich die Stimme der Sekretärin aus der Sprechanlage vernehmen, „ein Gespräch für Sie auf Apparat fünf‘, ich stelle durch.“
Peter Terris ließ einige Sekunden verstreichen und meldete sich dann:
„Euro – Präsidialamt, Terris.“
Gewohnheitsgemäß schaltete der Präsident V – Band und Mithörlautsprecher an. Gespannt lauschte er in den Hörer.
„Hier spricht die Vereinigung Earth – Savers,“ quäkte der Lautsprecher.
„Schön für Sie,“ erwiderte Terris und lächelte spöttisch, „und was weiter?“
„Vielleicht haben Sie bereits bemerkt, daß Ihnen einige Ihrer,neuartigen Energie – Erzeuger‘ BZ – 606 verloren gegangen sind. Sie brauchen sich absolut keine Sorgen zu machen, Herr Präsident, sie sind bei uns in den besten Händen. Damit sich die Energie – Leistung auch wirklich lohnt, haben wir uns sieben Exemplare geborgt. Wir hoffen, Sie haben nichts dagegen einzuwenden...“

Action

unsere Forderungen, Genosse Parteisekretär, bestehen in nur
einem, überaus winzigen Anliegen:
Sofortige Verhandlungen mit der Demo – Charta über den Abbau der
grenznahen atomar – strategischen Waffen. Sollten diese Verhandlungen
nicht zu dem Ihnen genannten Ziel führen, sehen wir uns gezwungen,
die acht Mosqua – 909 – Aggregate in Gang zu setzen. Und denken Sie
immer daran:
Wir sehen alles, und wir meinen es ernst. Todernst.“
Verwundert blickte der Parteichef der KP im Führungsland des östlichen Bündnisses auf den matten Schirm des Fern – Videos auf seinem Schreibtisch (beide waren westlicher Bauart), der bisher ein kompliziertes graphisches Zeichen dargeboten hatte.
„Die haben eingehängt,“ stammelte er fassungslos und blickte zu seinem Sekretär hinauf wie ein verwundeter Pottwal, „einfach eingehängt. Wissen die denn nicht...“
Doch daß auch aus diesem Vorfall positive Schlüsse zu ziehen waren, bewies in unnachahmlicher Intelligenz der Sekretär des mächtigsten Mannes der Union der Demokratisch – Leninistischen Staaten, Politkommissar Iwan Kalschnikow:
„Aber Genosse Iljitsch, jetzt wissen wir wenigstens, wer die acht Mosqua – 909 entwendet hat.“
Die Freude über dieses Wissen strahlte über sein ganzes Gesicht. Fast geblendet von dieser geistigen Helle schloß Iljitsch Patrownik die Augen und erkundigte sich:
„Soooooo? Und wer hat...?“
„Na, die,Earth – Savers‘ natürlich! Haben Sie denn nicht gehört?“
Übermäßig freundlich und sanft fragte daraufhin der Partei – Chef:
„Und wer bitte sind diese,Earth – Savers‘?“
Doch auf diese simple Frage wußte auch die geradezu übermenschliche Intelligenz des Sekretärs keine überzeugende Antwort. Folglich zog es der Polizeikommissar vor zu schweigen. Das war immer noch besser als zu frieren.
„Rufen Sie Generaloberst Flaptow und das Zentralkommitee zusammen. Dringend.“
Und der Politkommissar dachte sich, es sei wohl besser, diesem Auftrag schleunigst nachzukommen. Was er denn auch tat.
Und noch lange Zeit, nachdem Kalschnikow den Raum verlassen hatte, konnte man den Genossen Iljitsch Pratownik immer wieder die Worte wiederholen hören:
„Abgeschaltet, einfach abgeschaltet, die haben...“

Krisen – Management

Es folgte auf dieser unserer Welt eine Phase höchster Radio – Aktivität auf allen Wellen. Beide Systeme bemühten sich, als ginge es um den ,Oscar‘, ihre ureigensten Qualitäten ausnehmend zu würdigen, bevor es ein anderer tat.
Und während die Funkwellen alles geduldig auf sich und andere übertragen ließen, war man hinter verschlossenen Türen fieberhaft bemüht, die Katastrophe noch abzuwenden.
Zunächst wurden die kleinen und bislang absolut unabhängigen West – neutralen und Ost – neutralen Staaten freundlichst aufgefordert, sich gefälligst einem der beiden Blöcke anzuschließen. Nachdem der Vorrat an neutralen Staaten jedoch aufgebraucht war und auch die UNO beteuerte:
„Hamm wer nich und krieschen mer auch nich mehr rein,“
erkannten die Politiker in Ost und West in einem wahren Geistes – Gewitter mit viel Theater – Donner, daß man,einen neuen Weg einschlagen‘ mußte,,um die Katastrophe abzuwenden‘...
„Na, Brooks, was schlagen Sie als nächstes vor?“ erkundigte sich Peter Terris, der Europa – Präsident, bei seinem Staatssekretär Wilborough Tennessey Brooks.
„Wir, das heißt das Experten – Gremium und ich, sind nach langer eingehender Beratung zu dem Beschluß gelangt, daß wir – nur zum Schein – ein Verhandlungsangebot an die UdDLS abgeben sollten. Natürlich wird die Gegenseite auf dieses Angebot nicht eingehen...“

„Natürlich!“ warf der Präsident ironisch ein. Die Ironie wurde von Brooks jedoch nicht bemerkt, denn der war Atom und Neutron (früher sagte man wohl,Feuer und Flamme‘) für seinen neuen,Rettungsplan‘: „Natürlich nicht! Und wir sind aus dem Schneider, den schwarzen –“ „– roten –“
„– Peter, bitte????“ wunderte sich Staatssekretär Brooks über den Einwand seines Dienstherrn.
„Den roten Peter, lieber Brooks, den roten!“
„Ach ja, verstehe, Herr Präsident,“ beeilte sich Brooks schnellstens zu
versichern. Obwohl: es war ein wenig geschwindelt, denn so ganz hatte der gute Wilborough in seinem Eifer nicht mitbekommen, worauf Terris abzielte. Aber verzeihen wir ihm, und lassen wir ihn fortfahren.
„Und den roten Peter hat die UdDLS. Das ist d i e Lösung aller unserer Probleme, was meinen Sie, Herr Präsident?“
Doch der meinte nur: „So wird’s sein, Brooks. Leiten Sie mal alles in die Wege.“

Ebenso unverständlicher – wie unverschämterweise gingen die Partner auf das Verhandlungsangebot ein. Ein Treffen auf dem Pazifik ließ sich nicht verhindern. Die Nachricht über die Verhandlungen war durch gezielte Indiskretionen – so hatte es zumindest Iwan Kalschnikow ermitteln lassen – an die Öffentlichkeit gelangt. Jetzt mußten die Verteidigungsminister zeigen, was sie konnten, und das Allerwichtigste verteidigen, was sie auf dieser Welt zu verteidigen hatten: ihre Budgets und ihre sorgsam gehüteten Posten. Denn das zu verlieren, das wollten weder Genosse Generaloberst Flaptow noch Chief Commander Browning mit sich machen lassen. Aber wie gesagt, das würde nur dann eintreten, wenn es nicht gelang, die größte Katastrophe abzuwenden, die je die Menschheit bedroht hatte:

den Frieden.

Aloa – Oe auf hoher See

„Das ist wohl die seltsamste aller Konferenzen, die ich je erlebt habe,“ raunte Derman White, Leutnant de Western – Peace – Troups, einer Friedens – Sicherungs – Gruppe der UNO, dem Funker der,Terranian Lady‘ zu. White fungierte als Kapitän des Schiffes, auf dem eben jene Konferenz augenblicklich im Gange war.

„So, fertig, Sir,“ meldete Chris Simson, der Bordfunker, und übergab seinem Kapitän – Leutnant die Folie mit der empfangenen Nachricht.
Derman White überflog die wenigen Zeilen der Botschaft, blieb längere Zeit an der Unterschrift hängen und meinte dann:
„Na, die werden sich freuen.“
Sprach’s und begab sich an Deck. Die schwarz gekleideten Herren sahen ihm unwirsch entgegen. Sie mochten jetzt keine Störungen.
„Ein Funkspruch, meine Herren.“
„Gut, dann bringen Sie mich in die Funkkabine Eins und General Flaptow in die andere Kabine, Derman,“ verlangte CC Browning.
„Bedaure, meine Herren, aber dieses Schiff ist nicht für internationale Verhandlungen eingerichtet. Alle Instrumente sind nur in einfacher Ausfertigung an Bord, inklusive Funk – Bude.“
Die daraus entstehende Debatte wurde durch ein wahrhaft Salomonisches Urteil friedlich beigelegt. Die Delegationen kamen überein, den Funkspruch von der Schiffs – Crew in zweifacher Ausfertigung schriftlich niederlegen und sich sodann von ihren Adjutanten vorlegen zu lassen.
Das Schiff als Verhandlungsort hatte man in Brüssel ausgewählt, um vollkommen auszuschließen, daß sich ein neugieriger Journalist einschleichen und womöglich die ganze Tragweite der hiesigen Verhandlungen publik machen konnte. Die Delegationen bemängelten lediglich die ungenügende Trennung der beiden Verhandlungsparteien. Meist wurde dieses Problem durch das oben beschriebene System elegant gelöst. Angesichts des Inhaltes der empfangenen Nachricht griff Derman White ausnahmsweise zu einer Radikal – Kur. Er verkündete den Text beiden Delegationen gemeinsam:
„Der Text richtet sich an die verhandlungsführenden Delegationen auf der, Terranian Lady‘. Er lautet wie folgt:
Die, Terranian Lady‘ ist von uns präpariert worden. Sie wird in fünf Minuten vernichtet. Sie werden hiermit aufgefordert, das Schiff zu verlassen und auf den von Süden kommenden Fischkutter überzuwechseln. Wir erinnern nochmals daran, daß wir bei einem Scheitern der Verhandlungen gezwungen sind, die bei uns verwahrten Aggregate in Gang
zu setzen.
Soweit der Text. Unterzeichnet ist die Nachricht mit,Vereinigung
Earth – Savers‘.“
„Das können die doch nicht machen!“
„Ich verlange ein Schiff meiner Regierung!“
Einer der Herren verstieg sich sogar zu der unglaublichen Behauptung:
„Meine Herren, ich bin Diplomat!“
Und
„das wird noch ein diplomatisches Nachspiel haben,“ drohte ein
anderer. Diese und viele weitere Ausrufe lasen die Spitzendiplomaten
von ihren geistigen Formblättern ab. Da man wie üblich,die Situation
fest im Griff‘ hatte, begab man sich an Deck, um nach dem Kutter Ausschau zu halten.
Doch nun stellte sich ein schier unlösbares Problem:

Wo auf dieser scheinbar unendlichen Wasserfläche war,Süden‘?

Endlich hatte einer der Spitzendiplomaten die Lösung gefunden:
„Ist doch ganz einfach, meine Herren. Da richtet man sich nach dem Stand der Sonne oder dem der Sterne.“
Doch leider waren weder Sonnenstand noch die Sterne unter dem wolkenbehangenen Himmel auszumachen. Und so wusch man sich aus alter Gewohnheit seine Hände in Unschuld und Salzwasser, das ein wenig mit Dünnsäure verklappt war.
Schließlich einigte man sich auf die Richtung, aus der das einzige im gesamten Umkreis auszumachende Schiff auf die Verhandlungsjacht zusteuerte...

Um die halbe Welt

Genosse Iljitsch Patrownik, Inhaber der höchsten Orden der Union der Demokratisch Leninistischen Staaten, Held der Revolution, der Arbeit und Stalin weiß wessen noch, Vorsitzender des Zentral – Kommittees der Kommunistischen Partei der UdDLS, Staatslenker derselben, Erster Sekretär des Zentral – Kommittees der Kommunistischen Partei der Sozialistischen Liga (einer politischen Nachfolge – Organisation des Warschauer Paktes) und mächtigster Mann zwischen Ural und China, war im höchsten Maße ungehalten.
Sehr zum Nachteil des Genossen Politkommissar Iwan Kalschnikow. Der stand, zusammengeschrumpft auf die Größe einer Porzellan – Babuschka, vor dem Schreibtisch Patrowniks und fuhr fort, immer wieder auf’s Neue zu versichern, als hinge sein Leben davon ab:
„Es blieb uns keine andere Möglichkeit.“
Doch Patrownik blickte ihn an, als wolle er ihn in einen Nasenbären verwandeln. Also brummte der verängstigte Porzellan – Babuschka – Nasenbär weiter:
„Erst nach gründlichstem Abwägen aller Möglichkeiten, dem Aufrechnen aller Vorteile und Risiken –“
Der Politkommissar schwitzte. Warum mußte auch ausgerechnet ihn das Los treffen. Immer traf es ihn, wenn es um solche Mitteilungen an den Staatschef ging. Nie durfte er die positiven Nachrichten überbringen. „– sind wir, der Krisenrat und ich, zu diesem Ergebnis gekommen.“ Vorsichtig blickte Kalschnikow seinen Großen Partei – Vorsitzenden an. Doch der machte noch immer nicht den Eindruck, als hätte er sich mit dem Gehörten abgefunden. Das Gegenteil hielt einer Wahrscheinlichkeitsberechnung eher stand.
Um nicht als Beutelratte unter den Stiefelabsätzen des Genossen Patrownik zu enden, plätscherte der Politkommissar lieber erst mal weiter: „Wie gesagt, waren wir zu diesem Schritt gezwungen. Auch ließ uns die Demo – Charta in ihrer Niedertracht keine andere Möglichkeit offen. Wir haben es uns wirklich nicht leichtgemacht, tagelang, nächtelang haben wir einen Ausweg gesucht, aber jetzt müssen wir zugeben, daß es einen sachen nicht gibt...“ floß es ohne jedes abzusehende Ende zwischen seinen Lippen hervor.
Und da eben dieses Ende nicht abzusehen ist, eine weitere Beobachtung dieser Szene unsere Geschichte aber nicht weiterbringt, blenden wir um...

...in das Berlin des Sommers 2039. Genauer gesagt, widmen wir unsere
Aufmerksamkeit einem erst kürzlich errichteten Gebäude, welches je zur Hälfte auf West – und auf Ost – Berliner Gebiet lag. Präzise in der geometrischen Mitte des Hauses, das von beiden Seiten über je einen Zugang verfügte, lag der verrauchte Verhandlungssaal, in dem sich momentan zwei Delegationen befinden. Begeben wir uns möglichst unauffällig in eine Ecke, möglichst auf halber Höhe zwischen Ost und West, und lauschen wir dem, was in diesem Pavillon vor sich ging:
„Meine Damen und Herren,“ erhob der Vorsitzende dieses sogenannten,Berlin Committees‘ seine Stimme. (Anm. d. Autors: ich verwende hier die in der Demo – Charta gebräuchliche Bezeichnung, da mir diejenige der UdDLS – ähem – leider entfallen ist, ja, so war’s!)
Der Vorsitzende, im übrigen der amtierende Präsident der UN – Vollversammlung, hatte seinen Platz genau in der Mitte des Palais, in dem diese Sitzung stattfand. Mit am Tisch saßen in gleicher Anzahl auf der einen Seite die Delegierten des Westens, auf der anderen Seite die des Ostens. Fein säuberlich getrennt durch den im Raum kenntlich gemachten Grenzverlauf.
„Wir kommen zur Verlesung des Vertragstextes.“
Jener Vertragstext, der in zähen dreijährigen Verhandlungen ausgerungen worden war – viele der Mitstreiter waren auch zu Beginn der Verhandlungen an Bord der, Terranian Lady‘ –, war unter stilistischer und inhaltlicher,Nachhilfe‘ der Earth – Savers zustande gekommen.
Hinter den Kulissen wurde immer wieder von unverständlichen Buchstaben – Zahlen – Kombinationen gemunkelt. Sah man zwei östliche Delegierte im Gespräch, vernahm man garantiert innerhalb kürzester Zeit den Begriff,Mosqua – 909‘, wogegen man bei Vertretern der Demo – Charta mit der einfachen Nennung der Kombination BZ – 606 maßloses Entsetzen hervorrufen konnte.
„Die Vertragspartner kommen überein,“ begann der heute zur Unterschrift reife Vertragstext, „jegliche feindselige Aktion zu unterlassen und jedwede Konflikte mittels des,Berlin Committees‘ auf diplomatischem Weg beizulegen... Die Vereinbarung tritt mit der Unterzeichnung in Kraft und wird der Erdbevölkerung umgehend – im Extremfall ist eine Frist von 14 Tagen gesetzt – über die Massenmedien bekannt gemacht...“
Wie aus gut unterrichteten diplomatischen Kreisen hinter hervorgehaltener Hand gewispert wurde, sollte es auch noch eine internen, streng geheime Zusatzklausel geben, die weder der Weltöffentlichkeit noch den Massenmedien bekannt werden durfte.
(Da wir aber zu keiner der beiden Gruppen gehören, kann der genaue Text dieser Klausel hier getrost verraten werden:
„Die unabhängige, überwachende und übergeordnete Kontroll – Instanz dieser Vertragsvereinbarung in allen Punkten ist die Vereinigung Earth Savers. Die Folgen eines gravierenden Verstoßes gegen Geist und Inhalt dieser Abmachungen sind den Vertragspartnern bekannt.“)

Der Bau eines,Berlin Committee Centers‘ wurde bald darauf in Angriff genommen. Glücklicherweise blieb dies der einzige Angriff, der in diesen Jahren unternommen wurde, von einigen – eilig zurückgenommenen – Verbal – Injurien des amerikanischen Präsidenten abgesehen.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich das,Berlin – Committee – Center‘ (BeCoCe) zu der Institution, von der aus die Geschicke und die Geschichte der Erde gelenkt wurden. Längst war die Mauer gefallen, die die Stadt fast hundert Jahre unterteilt hatte. Berlin, das dem nunmehr obersten Weltorgan, dem Berlin – Committee, direkt unterstand, war lediglich durch eine Mauer von der umliegenden DDR abgetrennt.

Alle fünf Jahre, so hatte es sich bald eingespielt, stellten sich die im BeCoCe arbeitenden Politiker der Weltbevölkerung zur Wahl. Jeder in seiner Welthälfte.
Die Delegierten der Demo – Charta wechselten dabei häufiger als die Konferenz – Greise der Union der Demokratisch Leninistischen Staaten. Nicht daß die Bevölkerung der westlichen Welt mit der Arbeit ihrer Abgeordneten unzufriedener gewesen wäre, als es die KP der Sozialistischen Liga mit den ihren war; die Demo – Charta gab lediglich öfters jungen und bewährten Politikern die Chance, in Berlin etwas zu leisten. Dies spiegelte sich denn auch bei den Konferenzen wider: war der jüngste Delegierte des Westens gerade 28 Jahre alt, der Älteste 42, so
reichte das Alters – Spektrum der östlichen Seite von 42 bis zu 84 Jahren. Doch rüstig waren sie immer noch, die sozialistischen Kämpen.

Wahl – Kampf

So gingen einige Jahre der Veränderung ins Land, und die Erde, was ihre Begrenzungen anging, wurde großzügiger. Jetzt konnte man weit fahren, bevor man eine Grenze erreichte. Es sah aus, als würde die zerteilte Erdbevölkerung wieder werden können, was sie ursprünglich gewesen war: die Menschheit. Ein Wort, das auch in der Beton – Zeit der siebziger und achziger Jahre Verwendung gefunden hatte, obwohl die Menschheit damals in erster Linie aus Amerikanern, Russen, Polen, Brasilianern, West – Deutschen, Ost – Deutschen, Holländern, Belgiern, Australiern uva. bestand. Eine Weltbevölkerung, die es verdient gehabt hätte, sich,Menschheit‘ zu nennen, war damals weit und breit auf dem gesamten grau – blauen Planeten nicht zu entdecken.
Doch jetzt, im Sommer 2050, sah vieles besser aus. Die Menschheit trennte sich nurmehr in zwei Teile, die ihren Berührungspunkt im Berlin – Committee ständig vertieften.
Atomare Waffen gab es offiziell seit langem nicht mehr auf der Erde. Die Regierungen waren zu dem weisen Entschluß gekommen (worden), sämtliche Atombomben und ähnliche Spielzeuge der Militärs zu vernichten. Es ging allerdings das Gerücht um, daß irgendwo in der Welt, unzugänglich für beide Mächte, fünfzehn Atombomben lagerten, was von den staatlichen Stellen beider Systeme – ebenso wie von den Regierungsverwaltungen der Kontinente Amerika, Afrika, Australien und Eurasien – stets entschieden in den Bereich der Phantasie verwiesen wurde.
Im Juli 2050 bahnte sich erneut ein einschneidendes Ereignis an:
„...Hier ist RADIO TRANS WORLD. Wir wiederholen diese außerordentlich wichtige Mitteilung nochmals:
Das Becom hat auf seiner letzten Sitzung vom 26. Juni 2050 beschlossen, in beiden dem Becom zugehörigen Weltregionen Wahlen durchzuführen. Organisiert und durchgeführt werden die Wahlen vom UN – Election – Service, an den auch alle mit der Wahl verbundenen Fragen zu richten sind. In allen größeren Wahlstädten werden UNES – Stationen eingerichtet. Es werden gewählt in freier, geheimer und gleicher Wahl:
1. für die UdDLS: fünfzehn Delegierte für den World – Senat, ein Chef – Delegierter für diese Region;
2. für die Demo – Charta: ebenfalls fünfzehn Delegierte für den World – Senat und ein Chef – Delegierter.
Außerdem stellen sich das Berliner Stadt – Parlament und die Euro – Regierung neu zur Wahl. Die Wahl findet vom zwölften bis zum fünfzehnten August 2050 statt. Bis zu diesem Datum wird RADIO TRANS WORLD Informations – Spots der zur Wahl stehenden Parteien beziehungsweise Funktionäre ausstrahlen...“

Facit

„Hier spricht Tom Atkins,“ hallte es aus der Rundspruchanlage tief unter der Zugspitze, „ALPHA 1 – ALPHA 1, Durchsage an alle Mitarbeiter. Situation AX 111 ist beendet. Ich wiederhole: Situation AX 111 ist beendet. Alle Ausweise sind ab,t plus 120‘ im Hauptsafe entgegenzunehmen. Lagebesprechung in,t plus 240‘ in Vortragssaal vier. Atkins, Ende.“
Tom Atkins schaltete die Anlage wieder ab, sah dem in der Decke verschwindenden Mikrofon versonnen nach und ließ dann seinen Blick über die versammelte Mannschaft schweifen.
Rainer Schmidt, der nicht den Eindruck machte, als würde eine Polizeistreife bei ihm einen gültigen Personalausweis finden, gähnte unterdrückt, und auch die anderen schienen während der letzten Zeit wenig oder gar nicht geschlafen zu haben. Atkins selbst machte davon keine Ausnahme.
„Also,“ begann Tom Atkins, zog ein Fernschreiben aus der Tasche und versprach:
„Ich will’s kurz machen. Wir haben es überstanden,“
wurde aber sofort von Jan der Ries unterbrochen, der einwarf:
„Das war aber auch höchste Zeit, Boß.“
Tom Atkins entlockte seinen müden Gesichtszügen ein Lächeln und fuhr dann fort:
„Das, glaube ich sagen zu können, ist die Meinung aller hier am Tisch wie im Rest der Station. PT hat folgendes Fernschreiben gesandt: ,Vielen Dank für einwandfreie Arbeit. Ab sofort wieder,normale‘ Aufgaben übernehmen. PT‘. Ich schließe mich dem Dank an, den Sie bitte an Ihre Mitstreiter weitergeben wollen, soweit diese das Haus heute noch verlassen. Des weiteren bin ich der Meinung, daß wir alle eine Ruhepause verdient haben.
Treffen wir uns also in knapp dreieinhalb Stunden im V 4. Ich danke Ihnen.“
Sprach’s und erhob sich, um in seine Privatgemächer zu gehen. Dort nämlich wartete ein geheimer Gast auf ihn.
„Ja, Tom, das war Maßarbeit. Aber so ganz wohl war es mir bei deinen Aktionen nicht,“ gestand der unbekannte Gast Tom Atkins. „Ich mußte jeden Moment damit rechnen, daß mir jemand mitteilte, daß die ,Earth – Savers‘ gefaßt worden seien und alles umsonst gewesen wäre. Ich bin jedenfalls froh, daß alles vorüber ist.“
Dem konnte Tom Atkins allerdings nicht ganz zustimmen:
„Für dich geht es doch jetzt erst richtig los. Die Welt hat nun eine ziemlich frei gewählte Regierung, die aber immer noch aus zwei Teilen besteht. Aus diesem Gremium eine Einheit zu machen, das ist Sache der Diplomaten. Wir haben getan, was wir konnten, jetzt seid Ihr dran. In wünsche Dir jedenfalls eine Masse Glück.“
Tom Atkins hatte sich indessen ein Glas gefüllt und prostete dem gerade frisch in seinem Amt bestätigten Politiker zu.
„Cheers, Peter.“
„Cheers, Tom.“
Zwei Freunde blickten sich in die Augen und wußten, daß sie bis an ihr Ende für eine freiheitliche, fortschrittliche und demokratische Entwicklung der Erde kämpfen würden.
Jeder auf seine Art...
Bleibt uns nur noch zu sagen: Prosit, es möge nützen.

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